Neoformalismus und Animationsfilm

Editing

Durch das Editing bzw. die Montage in Form von Schnitten oder verschiedenen Blenden (weiche Blenden, fade in oder fade out) werden Zusammenhänge zwischen einzelnen Einstellungen und den daraus resultierenden Szenen geschaffen (vgl. ebd., 218f). Hinsichtlich der Übergangsanschlüsse zwischen zwei Bildern unterscheiden Bordell und Thompson vier mögliche Formen: optische Anschlüsse (graphic relations), rhythmische Anschlüsse (rhythmic relations), räumliche Anschlüsse (spacial relations) und zeitliche Anschlüsse (temporal relations) (vgl. ebd., 220f). 

Das populärste System hinsichtlich der Montage stellt nach Bordwell und Thompson das „continuity editing“ dar. Dieses System folgt zum einen dem 180 Grad-System. Das bedeutet, dass es eine sogenannte Aktionsachse („axis of action“) gibt, welche im Normalfall aus Gründen der Erleichterung der Orientierung nicht überschritten wird (vgl. ebd., 231f). Hinsichtlich der Kontinuität in den Szenen werden diese durch sogenannte „establishing shots“ eingeführt bzw. durch „reestablishing shots“ wieder aufgerufen. Hierbei ist zentral, dass der Raum in dem die Szene spielt, vorgestellt wird. Schließlich werden durch das Schuss-Gegenschuss-Verfahren oder den „eyeline match“ Redundanzen und Sinnzusammenhänge in den Bildern hergestellt, mit welchen Schnitte in einer Dialog- oder Handlungssituationsituation unsichtbar werden (vgl. ebd. 235).

Daneben weisen Bordwell und Thompson auch auf auch andere Formen der Montage, wie die „spatial and temporal discontinuity“ hin, welche Anschlussbürche in einem Film erzeugen, und daher die Schnitte sichtbar machen. Durch diese Brüche (bspw. den Jump Cut, welcher unvermittelt von einer Sequenz zur nächsten springt oder den Achssprung, welcher mit der 180-Grad-Regel bricht) können Sehgewohnheiten gebrochen  bzw. irritiert werden. Daher sehen Bordwell und Thompson hierin ein besonderes Moment, den Zuschauer zu aktivieren (vgl. ebd., 252f).


Picture
Startseite
Picture
nach oben
Picture
Sound